Die OASE 2015

Im Benediktinerkloster in Wechselburg

Am 25. Januar ging sie los: Die OASE 2015. Voller Vorfreude stiegen wir in der Schletterstraße in den Bus, der uns nach Wechselburg bringen sollte.Unsere Vorfreude galt den schönen drei Tagen, die vor uns lagen. Wir freuten uns auf drei Tage, in denen wir uns fernab von jeglichem Schulstress erholen wollten. In der Abgeschiedenheit des Klosters nahmen wir uns vor, zur Ruhe zu finden, um danach wieder mit frischer Motivation und neuer Kraft in den Schulalltag starten zu können.Und was soll ich sagen: Unsere Erwartungen wurden nicht enttäuscht!

Die Hinfahrt verging wie im Flug. Es wurden viele Späße gemacht, über die dann auch jede Menge gelacht wurde. Und wie schon gesagt: Man spürte einfach, dass sich alle Schüler auf die kommende Zeit freuten. Nachdem wir unsere Betten in der (für ein Kloster erstaunlich komfortabel eingerichteten) Unterkunft bezogen hatten, ging es für alle zum ersten Gebet in die große Kirche. Diese Gebete waren auch in den folgenden Tagen ausschlaggebend für unseren Tagesrhythmus. Und das war auch sehr gut so. Denn sie gaben uns eine klare Struktur, die aber im Vergleich zu Alltagsstrukturen nichts Belastendes an sich hatte, sondern uns im Gegenteil unglaublich gut half, zur Ruhe zu kommen. So waren sie uns eine Hilfe, allen Alltag loszulassen, ohne (wie es oft am Wochenende der Fall ist) komplett durchzuhängen und nicht Konstruktives mehr zu Stande zu bringen. Besonders schön fand ich persönlich die Laudes (das Morgengebet), die mich irgendwie entspannt und versöhnt in den Tag starten ließ. Den Morgen singend und betend zu beginnen hat eine wundervolle Wirkung.

Diese Gebete waren natürlich immer mit den Mönchen zusammen. Allgemein spreche ich glaube ich für alle, wenn ich sage, dass wir uns gerne mehr Kontakt mit den Mönchen gewünscht hätten. So war es lediglich der erste Abend, an dem sich ein Mönch für uns Zeit nahm. Doch dieser eine Abend war super! Zunächst erzählte uns Pater Maurus einige Dinge über den Benediktinerorden, wobei er besonders die bedeutende Rolle der Gastfreundschaft betonte. Ich glaube, man hat uns Schülern angemerkt, dass wir äußerst interessiert waren. Es wurden viele Fragen gestellt, und nach und nach wurde die Stimmung immer lockerer, bis am Ende sogar herzlich über einige Anekdoten gelacht wurde. Den Abend ließen wir (genau wie den zweiten) in der Klause, einer Art Barraum mit einem schönen klösterlichen Flair ausklingen.

Am nächsten Vormittag gab es dann das erste der insgesamt zwei Seminare. Auch die sind mir sehr positiv in Erinnerung geblieben. Es ging im weitesten Sinn um Selbstfindung, was ein aus meiner Sicht schwieriges Thema ist, da es schnell dazu neigt, ein wenig penetrant zu werden. Doch dieses Problem wurde gut gemeistert. Es gab auf der einen Seite viele gute Anstöße, auf die man sich auch gerne eingelassen hat. Andererseits wurde die Stimmung auch nicht zu aufdringlich.

Nachmittags haben wir einen größeren Spaziergang gemacht. Das war natürlich wieder eine gute Gelegenheit zur Ruhe zu kommen. Da die Gruppe sich im Laufe des Weges immer mehr auseinanderfächerte bot sich außerdem gut die Gelegenheit, einmal nicht mit 20 Personen auf einem Haufen zu sein, sondern sich in kleinere, vielleicht auch persönlichere Gespräche zu vertiefen. Generell konnte man im nahe gelegenen Park schön spazieren gehen. So war ich zum Beispiel am letzten Morgen nach der Laudes für etwa eine halbe Stunde entlang der Zwickauer Mulde unterwegs. Was für ein schöner Start in den Tag!

Der schönste Tag für mich (und ich denke auch für viele andere) war aber der Montag. Nicht unbedingt wegen des Programms, sondern eher weil es einem an diesem Tag gelang, wirklich komplett abzuschalten. An diesem Tag war man einfach fort. Fort von allem Pauken. Fort von jeglichem Alltagsstress. Der Chemietest, der am Mittwoch anstand war vergessen. Man war einfach nur in einem Kloster umgeben von hügligem Wald.

Die OASE wurde ihrem Namen wahrlich gerecht!

Als es dann am Dienstag wieder zurück nach Leipzig ging, waren wir alle der Meinung (oder wir wünschten es uns), dass die OASE doch noch etwas länger hätte gehen sollen.

Einige hatten schon einmal am Mittagstisch angefragt, ob es nicht möglich wäre, nächstes Jahr noch einmal mitzufahren. Die Antwort war, dass, wenn wir Glück haben, es sein könnte, dass im nächsten Jahr einige Plätze frei bleiben. Dann könnten wir unter Umständen noch einmal an der OASE teilnehmen.

Aber ich fürchte, dafür sind wir zu viele, die nächstes Jahr noch einmal mitfahren wollen.